Anforderungen an Internetseiten für Senioren

Internetseiten für Senioren unterliegen besonderen Anforderungen: Bei der Gestaltung eines Internetportals für Senioren kommt der Kommunikation eine besondere Bedeutung zu, da das Wissen der alten Menschen über das Internet meist sehr gering ist. In meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich deswegen erläutern, welche Anforderungen Webdesigner bezüglich Wortwahl, Textaufbau und Schriftenbei der Gestaltung einer Internetseite für Senioren …

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Definition Senioren

Definition Senioren: Wie definiert man den Begriff?

Bei der Entwicklung digitaler Angebote für bestimmte Zielgruppen ergeben sich häufig interessante Fragestellungen. Eine besonders relevante Herausforderung ist dabei die Erstellung einer barrierefreien Website für Seniorinnen und Senioren. Bevor man jedoch mit dem Design und der Programmierung beginnt, sollten zunächst zwei Fragen von essentieller Bedeutung geklärt werden:

  1. Wie wird der Begriff „Senioren“ definiert?
  2. Nach welchen Kriterien lässt sich der Begriff „Alter“ eingrenzen?

Eine genaue Definition von „Senioren“ und „Alter“ hilft, die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe besser zu verstehen und somit eine effektivere und benutzerfreundlichere Website zu entwickeln. Erst wenn diese grundlegenden Aspekte geklärt sind, kann mit der Entwicklung einer seniorengerechten und barrierefreien Website begonnen werden.

3.1. Definition des Begriffs „Senioren“

Senioren Definiton
Senioren Definiton

Der Begriff „Senioren“ bezeichnet in der Regel ältere Menschen. Doch wer alt ist und wer nicht, lässt sich heute nicht mehr so leicht entscheiden.

Der Dritte Bericht zur Lage der älteren Generation des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2001 bezeichnet diejenigen Mitbürger als Senioren, die eine Rente oder Pension beziehen. Die Lebensphase Alter würde demnach zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr beginnen.

Allerdings gehen heute viele Menschen freiwillig vor dem 60. Lebensjahr in den Ruhestand, indem sie die Möglichkeit der Altersteilzeit nutzen oder aus gesundheitlichen Gründen vor Erreichen des Rentenalters erwerbsunfähig werden.

Der Autor Günter Born wendet sich mit seinem Buch „Internet – leichter Einstieg für Senioren: E-Mail, Googeln, Einkaufen, Surfen“ an die Zielgruppe der Leserinnen und Leser ab 50 Jahren.

Doch ein bekanntes Sprichwort sagt:

Man ist so alt, wie man sich fühlt.

Demnach wäre die Frage nach dem Alter eine Frage der individuellen Sichtweise.

In der Wissenschaft sollte die Frage nach dem Alter jedoch für alle Menschen gelten und von anderen Faktoren wie Krankheiten, Umwelteinflüssen oder genetischen Defekten abgegrenzt werden, da diese häufig heilbar oder zumindest behandelbar sind. Im Gegensatz dazu sind die Folgen des Alterns weder heilbar noch reversibel.

Die folgenden Unterabschnitte sollen aufzeigen, nach welchen Kriterien der Begriff „Alter“ abgegrenzt werden kann.

3.1.1. Kalendarisches oder chronologisches Alter

Dies ist zunächst die offensichtlichste Bestimmung des Alters eines Menschen: Je länger jemand gelebt hat, desto älter ist er.

Diese Definition greift jedoch sehr schnell zu kurz, wenn man die Entwicklung der Lebenserwartung der Menschen berücksichtigt: Innerhalb von 80 Jahren ist die Lebenserwartung der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland von etwa 45 Jahren auf über 70 Jahre gestiegen, also um etwa 30 Jahre. Damit hat sich natürlich auch die kalendarische Messung des Alters stark verändert: War man vor 80 Jahren mit 45 Jahren bereits alt, so befindet man sich heute in diesem Alter erst in der Mitte des Lebens.

Zudem sind die Unterschiede in den Lebensformen und Lebensmöglichkeiten – trotz einiger Gemeinsamkeiten wie z.B. der Lebenserwartung oder der gesetzlichen Altersgrenze – älterer Menschen in unserer heutigen Gesellschaft außerordentlich groß. Es ist daher nicht sinnvoll, zur Definition des Alters pauschal eine kalendarische Altersgrenze heranzuziehen. Es bedarf daher anderer Kriterien.

3.1.2. Biologisches Alter

Im Laufe eines jeden Lebens verändert sich die Vitalität des Organismus: Aufgrund zellulärer Veränderungen wird das Knochensystem brüchiger,  die Leistung der Sinnesorgane schwächt ab und das Herz-Kreislaufsystem wird beeinträchtigt. All dies führt zu Anpassungsproblemen des Gesamtorganismus bei Veränderungen der Umwelt und führt  zu einem erhöhten Krankheitsrisiko.

Erkennbar  wird der  biologische Alterungsprozess auch am äußeren Erscheinungsbild eines Menschen:

  • Haare fallen aus oder werden grau
  • Die Haut wird dünn und faltig
  • Die Haltung word gebückter
  • Der Gang ist vorsichtiger.

Die Wissenschaft spricht aufgrund dieser Veränderungen zirka ab dem siebzigstem Lebensjahr von alten Menschen.

Diese Definition ist also an die Abnahme der Organleistung geknüpft. Gleichzeitig ist sie jedoch auch ungenügend, da beispielsweise die Abnahme der Muskelkraft, die Trübung der Augenlinse oder die Einschränkung der Hörfähigkeit nicht nur individuell verschieden sind, sondern häufig bereits ab dem dritten Lebensjahrzehnt beginnen und durch technische Hilfsmittel kompensiert werden können.

3.1.3. Psychologisches Alter

Das psychologische Alter eines Menschen wird an Veränderungen des Gedächtnisses, des Denkens oder Fühlens, an der Abnahme der psychischen Belastbarkeit oder an Veränderungen der Identität oder der Lebenszufriedenheit gemessen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Intelligenz älterer Menschen in bestimmten Bereichen abnimmt, die Gedächtnisleistung beim Lernen nachlässt und die psychomotorische Leistungsfähigkeit abnimmt. Wie bei der biologischen Altersbestimmung müssen jedoch auch hier individuelle Leistungsunterschiede zwischen Personen gleichen Alters berücksichtigt werden. Defizite können beispielsweise durch Gedächtnistraining ausgeglichen werden.

Darüber hinaus sind kulturelle, historische und soziale Einflüsse zu berücksichtigen, die eine ganze Generation prägen können.

3.1.4. Soziales Alter

Das Leben eines Menschen ist von sozial entstandenen Festschreibungen geprägt. Diese geben uns vor, was in welchem Alter möglich oder unmöglich ist.

Hierzu gehören unter anderem:

  • Einschulungsalter
  • Führerscheinalter
  • Volljährigkeit

Möglichkeiten, auf diese Weise zu bestimmen, wer „alt“ ist, wären beispielshalber:

  • Der Übergang ins Rentenalter
  • Das Ausziehen der Kinder aus dem elterlichen Haus
  • Eine Berufsunfähigkeit
  • Die Menopause.

Unsere Gesellschaft steht jedoch vor dem Problem, dass diese sozialen Altersgrenzen oft als natürliche Altersgrenzen missverstanden werden.

Das Führerscheinalter von 18 Jahren bedeutet nicht, dass ein 17-Jähriger nicht in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. Und Rentner zu sein bedeutet nicht, körperlich oder geistig nicht mehr arbeitsfähig zu sein.

3.2. Wie alt sind Senioren? Definition „alte Menschen“

Senioren: Bedeutung des Wortes
Senioren: Bedeutung des Wortes

Gerade das letzte Beispiel zeigt ein weiteres Problem gesellschaftlicher Altersdefinitionen: Wie alt sind Senioren?

In einer Zeit, in der es Millionen von Arbeitslosen oder Frührentnern gibt, kann man den Begriff „Senioren“ nicht mehr mit dem Attribut „nicht mehr erwerbstätig“ belegen und das Renteneintrittsalter als Alterskriterium heranziehen.

Es zeigt sich also, dass auch mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse Begriffe wie „Alter“ oder „Senioren“ nicht eindeutig definiert werden können. Wenn von Senioren die Rede ist, so sind damit Personen gemeint, die einige, aber nicht notwendigerweise alle der oben genannten Merkmale in sich vereinen.

Es handelt sich also um eine Herausforderung von großer Bedeutung, den richtigen Umgang mit solchen Begrifflichkeiten zu finden.

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