Wie können Reiseveranstalter virtuelle Touren & Erlebnisse anbieten?
In diesem Blogbeitrag geben ich Ihnen einen Überblick über alles, was Reiseveranstalter über virtuelle Reisen und digitale Erlebnisse wissen müssen.Bevor Billigreisen den Tourismus revolutionierten, erkundeten die meisten Menschen die Welt mit Hilfe von Büchern. Heute hat das Internet die Reisebücher ersetzt, und ein Großteil des Reiseerlebnisses beginnt online und zu Hause. Das Coronavirus hat die Reisebranche nun ein weiteres Mal auf den Kopf gestellt, und Reiseveranstalter, Reiseführer und Museen suchen nach Möglichkeiten, sich der neuen Situation anzupassen, um die Krise zu überstehen.
Angesichts des plötzlichen Stillstands in der Reisebranche fragen sich viele Veranstalter, ob eine virtuelle Reisen eine Möglichkeit sein könnten, neue Einnahmequellen zu erschließen, um über Wasser zu bleiben. Natürlich kann so schnell keine virtuelle Erfahrung eine richtige Reise nach Asien ersetzen, wie man sie z.B. bei Reiseveranstaltern wie Auf und Davon Reisen buchen kann. Doch kann man beispielsweise seit Kurzem bei Airbnb, Viator und GetYourGuide virtuelle Erlebnisse buchen: Wie wäre es mit einem Kaffee-Workshop bei einem Experten in Mexiko? Cocktails mixen mit zwei Dragqueens in Portugal? Oder ein Motivationstraining mit einem Olypiasieger aus Neuseeland? Alles online, ohne dass der Kunde die heimische Couch verlassen muss!
Was sind virtuelle Touren?
Für den Kunden macht es natürlich einen großen Unterschied, wenn es darum geht, persönlich oder virtuell auf Tour zu gehen. Reiseunternehmen können daher bestehende Touren nicht einfach aufzeichnen und online veröffentlichen. Soweit ich es beurteilen kann, gibt es bisher vier Hauptkategorien, in die virtuelle Touren fallen können:
1. Aufgezeichnete Touren
Dies ist eine Aufzeichnung einer Tour, die Kunden nach deren Bezahlung übermittelt wird. Bei einer solchen On-Demand-Aufzeichnung kann es z.B. ein Reiseführer interessante Einblicke in ein Reiseziel oder zu einem bestimmten Thema geben. Zeichnen Sie für Ihre Kunden z.B die Besteigung des Kilimanjaros oder eine Fahrradtour auf dem Weserradweg auf.
Ein bereits existierendes Beispiel sind die Street Wisdom Comes Home-Videoserien von Street Wisdom.
2. Live-Touren
Sie können Live-Touren mit Tools wie Google Hangouts, Zoom oder GoToWebinar einrichten. Diese Art von Erfahrungen ist großartig, wenn Sie Möglichkeiten zur Interaktion zwischen Ihrem Reiseführer und Ihren Kunden bieten möchten.
In diese Kategorie fallen z.B. die Online-Erfahrungen von Airbnb. Spontan fallen mir einige weitere Ideen ein: Ein Reiseveranstalter, der auf Yoga-Urlaub spezialisiert ist, könnte Yoga-Kurse anbieten – vielleicht mit einem Yoga-Trainer, der seine Schüler live aus Bali unterrichtet. Oder ein Anbieter von Kreativreisen bietet Malkurse mit einer Malerin auf La Gomera.
3. Semi-immersive Touren
Diese Touren beinhalten oft ein physisches Element, egal ob es sich um etwas handelt, das zu den Kunden nach Hause geliefert wird, oder um etwas, das sie selbst kaufen können, um sich auf die Tour vorzubereiten. Es wird dann mit einer Art virtueller Erfahrung gepaart, egal ob es sich um einen Live-Anruf oder eine Aufnahme handelt.
Beispiele hierfür sind Wein- oder Bierverkostungen zu Hause.
4. 360-Grad-Touren
Verfügt Ihr Tourismusunternehmen über eine 360-Grad-Kamera? Jetzt ist eine gute Zeit, um mit den verschiedenen 3D-Erlebnissen zu experimentieren, die Sie mit ihnen erstellen können.
Beispiele für solche 360-Grad-Touren sind Museumsführungen, wie sie von der National Art Gallery in London angeboten werden. Oder zeigen Sie ihren Gästen die schönsten Orte in den angebotenen Destinationen per Rund-um-Blick.
Vorteile virtueller Touren & Reisen
Neben der Bereitstellung einer neuen Einnahmequelle für Ihr Tourismusunternehmen, kann die Digitalisierung auch andere Vorteile für Reiseveranstalter bringen.
Schnelles Kundenfeedback
Das Gute an digitalen Produkten ist, dass Sie schnell Feedback über die Erfahrung er Kunden sammeln können. Sie können Unternehmen schnell auf das Feedback reagieren und die Nutzererfahrung verbessern. Sie können kostenlose Tools wie Google Forms verwenden, um Kundenfeedback zu erhalten und daraus wertvolle Erkenntnisse für Ihr Produkt zu gewinnen.
Einfacher Vertrieb
Bei digitalen Touren sollte der Verkaufsprozess nicht sehr anders aussehen als bei einer Tour in der realen Welt. Sie können dieselben Affiliate-Links verwenden, die Sie mit vorhandenen Resellern eingerichtet haben, um Verkäufe und Provisionen zu verfolgen. Beachten Sie die Vertriebskosten, wenn Sie Ihr digitales Produkt bepreisen.
Tolles Engagement-Tool
Digitale Touren können auch ein großartiges Werkzeug sein, um den Kunden einen Vorgeschmack auf die realen Reisen und Erfahrungen zu bieten, die Sie ihnen in Zukunft – nach der Coronakrise – bieten könnten.
Nachteile virtueller Touren und Erlebnisse
Natürlich möchte ich in diesem Blog-Beitrag die möglichen Nachteile einer virtuellen Tour nicht ignoriere. Hier sind einige Nachteile, die Sie als Anbieter von digitalen Erlebnissen unbedingt berücksichtigen sollten.
Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Verbraucher
Virtuelle Erlebnisse sind ein gänzlich neuer Markt für die Tourismusbranche. Der Online-Unterhaltungsbereich wird derzeit von Netflix und Online-Spielen belegt. Viele Nutzer verbringen schon viel Zeit auf Social-Media-Websites. Der neueste Trend ist Tik Tok.
Angesichts der Tatsache, dass nicht alle Unternehmen Erfahrung in der Erstellung und Vermarktung digitaler Erlebnisse haben, könnte es eine Herausforderung sein, die Aufmerksamkeit der Verbraucher in diesem überfüllten Markt zu erregen.
Die Industrie experimentiert immer noch
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, experimentiert die Branche mit dieser neuen Art von Produkt, und niemand kann mit vollem Vertrauen sagen, dass dies funktionieren wird. Es ist fraglich, ob diese Nutzung der Digitaltechnik die Einnahmeverlusten aus der aktuellen Corona-Krise wirklich ausgleichen kann.
Es bleibt abzuwarten, ob virtuelle Touren und digitale Reisen wirklich um die Aufmerksamkeit der Verbraucher konkurrieren und den Betreibern durch den Abschwung helfen können. Doch sehe ich hier auch eine echte Chance für Reiseanbieter: Diese Experimentierwelle wird mit Sicherheit zu zahlreichen Erkenntnissen und Innovationen führen, die das Reisen in Zukunft noch besser machen!
Wie ist Ihre Meinung zu dem Thema? Können Sie es sich vorstellen, Ihren Gästen virtuelle Touren anzubieten? Oder haben Sie bereits Erfahrungen mit digitalen Erlebnissen gesammelt? Dann freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag!