Im Mai 2020 hat Google mit den Core Web Vitals eine neue Möglichkeit hinsichtlich der Bewertungen der User Experience angekündigt: die so genannten Core Web Vitals.
Usability
SEOs für Usability-Test gesucht
Am Donnerstag werde ich als Proband an einem Usability-Test teilnehmen. Soeben erfuhr ich von den Veranstaltern usability.de, dass für diese Woche Mittwoch / Donnerstag (25./26. Mai) noch weitere Testpersonen, die an einem Usability-Test einer Website teilnehmen möchten, gesucht werden. Der Test findet in Hannover Linden statt: Aufwandsentschädigung: 30 Euro Zeit: ca. 60 Minuten Es werden …
Gesetz der Nähe: Beispiele und Definition
Das Gesetz der Nähe besagt, dass räumlich nahe beieinander liegende Elemente als zusammengehörig empfunden werden. Dieses psychologische Prinzip aus der Gestaltpsychologie beeinflusst unsere Wahrnehmung in vielen Lebensbereichen – von Design und Werbung bis hin zu sozialen Dynamiken.
Sei es in der digitalen Welt, wo eng nebeneinander platzierte Inhalte als zusammengehörig interpretiert werden, oder im realen Leben, wo räumliche Nähe oft über Sympathie und Zugehörigkeit entscheidet: Das Gesetz der Nähe prägt unser Verhalten stärker, als uns bewusst ist. In diesem Artikel finden Sie Beispiele und die Definition für dieses Gestaltgesetz.
Gesetz der Nähe: Bedeutung in Wahrnehmung und Design
Die Vielzahl von individuellen Altersprozessen und Gedächtnisleistungen stellt ein Problem bei der Suche nach einem Optimum für die Präsentation von Informationen auf einer barrierefreien Internetseite dar. Ein bewährtes Mittel dazu sind die sogenannten Gestaltgesetze. Eines davon ist das Gesetz der Nähe.
Die Gestaltpsychologie beschäftigt sich damit, wie der Mensch komplexe Szenarien und Reize wahrnimmt. Unsere visuelle Wahrnehmung wird nämlich nicht nur durch die physische Beschaffenheit unserer Augen bestimmt, sondern in viel stärkerem Maße durch die Verarbeitung in unserem Gehirn, wobei unsere Gewohnheiten und andere psychische Gegebenheiten ausschlaggebend sind. Dies wirkt sich vor allem auf die Strukturierung relativ gleichförmiger visueller Informationen aus und lässt sich in der Regel in bestimmte Regeln einteilen, die als Gestaltgesetze bezeichnet werden.
Diese Gesetze beschreiben, wie durch die Anordnung oder Formgebung von Objekten Bedeutungszusammenhänge hergestellt, aber auch vermieden werden können. Webdesigner können sich diese Gesetze insbesondere bei der Erstellung eines barrierefreien Bildschirmlayouts zunutze machen, da ältere Nutzer häufig Schwierigkeiten haben, Zusammenhänge zwischen Informationen zu erkennen oder gar Hintergrund und Vordergrund zu unterscheiden. Diese Gesetzmäßigkeiten, mit deren Hilfe die für die barrierefreie Webgestaltung besonders wichtigen Fragen beantwortet werden können, werden in den folgenden Unterabschnitten jeweils einzeln erläutert.
Definition und Beispiele
Das Gesetz der Nähe ist ein gestaltpsychologisches Prinzip, das besagt, dass Objekte, die räumlich nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden. Diese Regel wird insbesondere im Design, in der visuellen Gestaltung und in der Benutzerführung genutzt, um Informationen zu strukturieren und die Verständlichkeit zu verbessern. Durch die gezielte Anordnung von Elementen kann das Gesetz der Nähe dazu beitragen, Zusammenhänge sichtbar zu machen und die Orientierung zu erleichtern.
Im Gegensatz dazu werden weit auseinanderliegende Elemente als getrennt und unabhängig wahrgenommen.

Normalerweise erkannt man in der Abbildung fünf schmale Säulen. Dieses Resultat erfolgt aus dem geringen Abständen zwischen den Linien, welche gemeinsam eine Säule bilden. Durch den geringen Abstand werden die Linien von unserer Wahrnehmung zu einer Säule zusammengefasst. Damit dieser Effekt zustande kommt, müssen die Abstände zwischen den Säulen deutlich größer sein, als die innerhalb der Säulen.
Das Gesetz der Nähe macht deutlich, dass Leere von unserer Wahrnehmung als Information erfasst wird. Leere kann also im Webdesign als Gestaltungsmittel eingesetzt werden, um Informationen sinnvoll zu ordnen und verständlich zu machen, anstatt möglichst viele Informationen auf kleinstem Raum unterzubringen. Dies kann besonders bei der Gestaltung von leicht verständlichen Menus eine kluge Gestaltungsmaßnahme sein, wie das nächste Beispiel veranschaulicht.
In der folgenden Abbildung sind die Links nach dem Gesetz der Nähe gruppiert, indem die Abstände zwischen den einzelnen Kategorien (zum Beispiel Finanzen und Auto & Motor) größer sind als die Abstände innerhalb der jeweiligen Kategorie (zum Beispiel Finanzen, Versicherung, Wirtschaft, Karriere).

Die nächste Abbildung zeigt die selbe Website wie oben, allerdings wird hier das Gesetz der Nähe verletzt, indem die vertikalen Abstände der Kategorien verengt wurden. Hierdurch wird die Orientierung auf der Seite deutlich verschlechtert. Mit Hilfe des Gesetz der Nähe lassen sich Informationen also auch ohne Einsatz von Linien oder Hintergrundfarben übersichtlich anordnen

Schlussfolgerung
Das Gesetz der Nähe spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung und Gestaltung von Informationen. Es beeinflusst nicht nur das Verständnis von Webseiten und Designs, sondern auch das Erkennen von Zusammenhängen im Alltag.
Durch die gezielte Anwendung dieses Designgesetzes können Inhalte klar strukturiert und visuell ansprechend präsentiert werden, ohne auf zusätzliche grafische Elemente zurückgreifen zu müssen. Insbesondere im Bereich der barrierefreien Gestaltung bietet das Gesetz der Nähe eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und die Orientierung auf einer Seite zu erleichtern.
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Anforderungen an Internetseiten für Senioren
Internetseiten für Senioren unterliegen besonderen Anforderungen: Bei der Gestaltung eines Internetportals für Senioren kommt der Kommunikation eine besondere Bedeutung zu, da das Wissen der alten Menschen über das Internet meist sehr gering ist. In meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich deswegen erläutern, welche Anforderungen Webdesigner bezüglich Wortwahl, Textaufbau und Schriftenbei der Gestaltung einer Internetseite für Senioren …
Definition Senioren: Wie definiert man den Begriff?
Bei der Entwicklung digitaler Angebote für bestimmte Zielgruppen ergeben sich häufig interessante Fragestellungen. Eine besonders relevante Herausforderung ist dabei die Erstellung einer barrierefreien Website für Seniorinnen und Senioren. Bevor man jedoch mit dem Design und der Programmierung beginnt, sollten zunächst zwei Fragen von essentieller Bedeutung geklärt werden:
- Wie wird der Begriff „Senioren“ definiert?
- Nach welchen Kriterien lässt sich der Begriff „Alter“ eingrenzen?
Eine genaue Definition von „Senioren“ und „Alter“ hilft, die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe besser zu verstehen und somit eine effektivere und benutzerfreundlichere Website zu entwickeln. Erst wenn diese grundlegenden Aspekte geklärt sind, kann mit der Entwicklung einer seniorengerechten und barrierefreien Website begonnen werden.
3.1. Definition des Begriffs „Senioren“
Der Begriff „Senioren“ bezeichnet in der Regel ältere Menschen. Doch wer alt ist und wer nicht, lässt sich heute nicht mehr so leicht entscheiden.
Der Dritte Bericht zur Lage der älteren Generation des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2001 bezeichnet diejenigen Mitbürger als Senioren, die eine Rente oder Pension beziehen. Die Lebensphase Alter würde demnach zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr beginnen.
Allerdings gehen heute viele Menschen freiwillig vor dem 60. Lebensjahr in den Ruhestand, indem sie die Möglichkeit der Altersteilzeit nutzen oder aus gesundheitlichen Gründen vor Erreichen des Rentenalters erwerbsunfähig werden.
Der Autor Günter Born wendet sich mit seinem Buch „Internet – leichter Einstieg für Senioren: E-Mail, Googeln, Einkaufen, Surfen“ an die Zielgruppe der Leserinnen und Leser ab 50 Jahren.
Doch ein bekanntes Sprichwort sagt:
Man ist so alt, wie man sich fühlt.
Demnach wäre die Frage nach dem Alter eine Frage der individuellen Sichtweise.
In der Wissenschaft sollte die Frage nach dem Alter jedoch für alle Menschen gelten und von anderen Faktoren wie Krankheiten, Umwelteinflüssen oder genetischen Defekten abgegrenzt werden, da diese häufig heilbar oder zumindest behandelbar sind. Im Gegensatz dazu sind die Folgen des Alterns weder heilbar noch reversibel.
Die folgenden Unterabschnitte sollen aufzeigen, nach welchen Kriterien der Begriff „Alter“ abgegrenzt werden kann.
3.1.1. Kalendarisches oder chronologisches Alter
Dies ist zunächst die offensichtlichste Bestimmung des Alters eines Menschen: Je länger jemand gelebt hat, desto älter ist er.
Diese Definition greift jedoch sehr schnell zu kurz, wenn man die Entwicklung der Lebenserwartung der Menschen berücksichtigt: Innerhalb von 80 Jahren ist die Lebenserwartung der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland von etwa 45 Jahren auf über 70 Jahre gestiegen, also um etwa 30 Jahre. Damit hat sich natürlich auch die kalendarische Messung des Alters stark verändert: War man vor 80 Jahren mit 45 Jahren bereits alt, so befindet man sich heute in diesem Alter erst in der Mitte des Lebens.
Zudem sind die Unterschiede in den Lebensformen und Lebensmöglichkeiten – trotz einiger Gemeinsamkeiten wie z.B. der Lebenserwartung oder der gesetzlichen Altersgrenze – älterer Menschen in unserer heutigen Gesellschaft außerordentlich groß. Es ist daher nicht sinnvoll, zur Definition des Alters pauschal eine kalendarische Altersgrenze heranzuziehen. Es bedarf daher anderer Kriterien.
3.1.2. Biologisches Alter
Im Laufe eines jeden Lebens verändert sich die Vitalität des Organismus: Aufgrund zellulärer Veränderungen wird das Knochensystem brüchiger, die Leistung der Sinnesorgane schwächt ab und das Herz-Kreislaufsystem wird beeinträchtigt. All dies führt zu Anpassungsproblemen des Gesamtorganismus bei Veränderungen der Umwelt und führt zu einem erhöhten Krankheitsrisiko.
Erkennbar wird der biologische Alterungsprozess auch am äußeren Erscheinungsbild eines Menschen:
- Haare fallen aus oder werden grau
- Die Haut wird dünn und faltig
- Die Haltung word gebückter
- Der Gang ist vorsichtiger.
Die Wissenschaft spricht aufgrund dieser Veränderungen zirka ab dem siebzigstem Lebensjahr von alten Menschen.
Diese Definition ist also an die Abnahme der Organleistung geknüpft. Gleichzeitig ist sie jedoch auch ungenügend, da beispielsweise die Abnahme der Muskelkraft, die Trübung der Augenlinse oder die Einschränkung der Hörfähigkeit nicht nur individuell verschieden sind, sondern häufig bereits ab dem dritten Lebensjahrzehnt beginnen und durch technische Hilfsmittel kompensiert werden können.
3.1.3. Psychologisches Alter
Das psychologische Alter eines Menschen wird an Veränderungen des Gedächtnisses, des Denkens oder Fühlens, an der Abnahme der psychischen Belastbarkeit oder an Veränderungen der Identität oder der Lebenszufriedenheit gemessen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Intelligenz älterer Menschen in bestimmten Bereichen abnimmt, die Gedächtnisleistung beim Lernen nachlässt und die psychomotorische Leistungsfähigkeit abnimmt. Wie bei der biologischen Altersbestimmung müssen jedoch auch hier individuelle Leistungsunterschiede zwischen Personen gleichen Alters berücksichtigt werden. Defizite können beispielsweise durch Gedächtnistraining ausgeglichen werden.
Darüber hinaus sind kulturelle, historische und soziale Einflüsse zu berücksichtigen, die eine ganze Generation prägen können.
3.1.4. Soziales Alter
Das Leben eines Menschen ist von sozial entstandenen Festschreibungen geprägt. Diese geben uns vor, was in welchem Alter möglich oder unmöglich ist.
Hierzu gehören unter anderem:
- Einschulungsalter
- Führerscheinalter
- Volljährigkeit
Möglichkeiten, auf diese Weise zu bestimmen, wer „alt“ ist, wären beispielshalber:
- Der Übergang ins Rentenalter
- Das Ausziehen der Kinder aus dem elterlichen Haus
- Eine Berufsunfähigkeit
- Die Menopause.
Unsere Gesellschaft steht jedoch vor dem Problem, dass diese sozialen Altersgrenzen oft als natürliche Altersgrenzen missverstanden werden.
Das Führerscheinalter von 18 Jahren bedeutet nicht, dass ein 17-Jähriger nicht in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. Und Rentner zu sein bedeutet nicht, körperlich oder geistig nicht mehr arbeitsfähig zu sein.
3.2. Wie alt sind Senioren? Definition „alte Menschen“
Gerade das letzte Beispiel zeigt ein weiteres Problem gesellschaftlicher Altersdefinitionen: Wie alt sind Senioren?
In einer Zeit, in der es Millionen von Arbeitslosen oder Frührentnern gibt, kann man den Begriff „Senioren“ nicht mehr mit dem Attribut „nicht mehr erwerbstätig“ belegen und das Renteneintrittsalter als Alterskriterium heranziehen.
Es zeigt sich also, dass auch mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse Begriffe wie „Alter“ oder „Senioren“ nicht eindeutig definiert werden können. Wenn von Senioren die Rede ist, so sind damit Personen gemeint, die einige, aber nicht notwendigerweise alle der oben genannten Merkmale in sich vereinen.
Es handelt sich also um eine Herausforderung von großer Bedeutung, den richtigen Umgang mit solchen Begrifflichkeiten zu finden.
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