Welches Soziale Netzwerk passt zu welcher Zielgruppe?
Snapchat, Instagram, Tiktok oder Xing – die richtige Strategie für die unterschiedlichen sozialen Netzwerke ist entscheidend. Wenn von Social-Media-Marketing gesprochen wird, dann wird dieser Überbegriff häufig so verwendet, als würden alle sozialen Netzwerke sich auf’s Haar ähneln und eine Kampagne bestens auf allen Kanälen funktionieren. In der Praxis ist das allerdings ungefähr so, als würden alle Pkw auf Autobahn und in geschlossenen Ortschaften auf die gleiche Fahrweise setzen. Was die Reisebranche aus den Unterschieden der Kanäle für’s Marketing mitnehmen kann und welche Plattfporm sich wofür eignet, verrät dieser Einblick.
Social Media Marketing Tourismus – die Unterschiede der Sozialen Netzwerke
Dass es auf Facebook bereits seit Jahren eine Flucht der jüngeren User gibt, ist ein offenes Geheimnis. Facebook ist im deutschsprachigen Raum seit ungefähr zehn Jahren aktiv und viele der jungen Early Adopter sind längst Eltern geworden und auch deren Eltern bewegen sich auf Facebook. Das ist gut, da hier klassische Werbemethoden noch gut greifen und die Kundschaft potentiell eher bereit ist, Artikel zu lesen. Zudem bietet Facebook beeindruckende Datensätze und Targetingmethoden. Jüngere User lassen sich dadurch aber kaum erreichen.
Für Werbekampagnen, die gezielt Nachwuchs, Jugend und Menschen in ihren 20ern ansprechen, ist Instagram das richtige Medium. Werbung integriert sich hier nativ in Feed und Stories und erreicht so mit großem Bildanteil die Nutzer.
Noch jünger wird das Publikum auf der Story- und Chatplattform Snapchat und neuerdings Tiktok. Beide Apps sind stark visuell getrieben und nutzen Filter und kurze Videos. Sich hier mit klassischer Werbung zu präsentieren, dürfte eher schwer fallen. Dafür sind diese sozialen Netzwerke wie gemacht für Influencer Marketing. Die (wahrgenommene) Authentizität der Influencer auf diesen Plattformen übt gerade auf jüngere User einen starken Einfluss aus.
Ähnlich, aber ergänzt durch klassische Werbeschaltung, funktioniert Marketing auf Twitch. Die Plattform streamt größtenteils Videospiele. Das macht eine Einbindung in den Tourismussektor nicht ganz so einfach, aber auch hier haben die populären Spieler großen Einfluss auf jüngere Zuschauer.
Theoretisch würde auch YouTube mit seiner riesigen Reichweite in die Kategorie der einflussreichen Social Media Channels fallen. Allerdings sind die Interaktions- und Vernetzungsmöglichkeiten beschränkt. Das Marketing funktioniert hier entsprechend starrer. Trotzdem sollte der Einzugsbereich beeindruckender Videos – und die kann die Tourismusbranche leicht produzieren – nicht unterschätzt werden. Zumal potentielle Kunden YouTube nutzen, um nach Videos zu suchen – eine gesunde Kanalpräsenz ist hier aber effizienter als teure Werbeschaltung.
Während die App WhatsApp bereits seit Jahren auf nahezu jedem Smartphone zu finden ist, ist ihre Integration ins Social Media Marketing recht neu. Stories und etwas deplatziert wirkende Werbeanzeigen gibt es auch hier, doch die wahre Macht von WhatsApp liegt an der extrem hohen Vielfältigkeit der User. Mithilfe von WhatsApp Business können Hotels und Reiseanbieter nicht nur automatischen Kundenservice liefern und Nutzern rund um die Uhr Fragen beantworten, sondern auch personalisierte Sonderangebote direkt per Nachricht schicken.
Soziele Netzwerke in der Touristik: Gezielter und stärker werben
Doch auch von anderen Trends in den sozialen Netzwerken, die weit über klassisches Marketing hinaus gehen, können Reiseunternehmer profitieren. Dazu gehört vor allem das Social Recruiting auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing, denn längst müssen Arbeitgeber aktiver und diversifizierter nach geeignetem Personal suchen. Dazu gehört die Suche in den professionellen Netzwerken ebenso wie aktive Mitarbeitersuche in anderen sozialen Netzwerken und eine professionelle Präsenz über alle Netzwerke hinweg.
Social Media Marketing als Ganzes beginnt nicht erst beim Kaufabschluss, sondern zieht sich durch alle Unternehmensprozesse. Hotels und Reiseanbieter, die in den sozialen Netzwerken relevant bleiben wollen, müssen daher jeden einzelnen Prozess auf den unterschiedlichen Kanälen individuell gestalten, um die richtige Zielgruppe zu erreichen.